Magie und Meuchelmord
Die Autorin ist Kapitänin der belgischen Quidditch-Nationalmannschaft. Was das mit dem vorliegenden ersten von zwei Bänden zu tun hat? Eigentlich nichts. Und irgendwie auch alles. Macht es doch unmissverständlich klar, wo der 31-Jährigen Hang zur Weltenschöpfung, zu magisch aufgeladener Fantastik und dem gelungenen Einsatz des geschriebenen Wortes samt Augenzwinkern seinen Ursprung hat. Freilich ist auch dieser Roman nicht der vielbeschworene „nächste Harry Potter“, das braucht es aber auch nicht. Der Ort der Handlung, Hyperborea, die Stadt unter der Kuppel (und dementsprechend „ohne Wind“), ist eine originäre und höchst originelle Schöpfung, in der es sich die Magier als die herrschende Klasse allzu gemütlich eingerichtet haben. Arka, die junge Kriegerin, kommt hierher in der Hoffnung, ihren Vater zu finden. Und gerät in einen immer dichter werdenden Strudel aus politischen Intrigen und geheimen Plänen, der die ganze, nur vermeintlich unverwundbare Stadt bedroht. Eins-a-Fantasyunterhaltung mit ordentlicher Action, einiger Spannung, einer Prise Humor und starken (weiblichen) Figuren.
Éléonore Devillepoix: „Die Stadt ohne Wind. Arkas Reise“. € 18,50 / 560 S. Insel-Verlag, Berlin 2021