Schoko-Therapie, Hardcore und unwiderstehlich
Man muss gar nicht verrückt nach Schokolade sein, um mit diesem Buch verrückt nach Schokolade zu werden. Vorsicht ist also geboten, bevor Sie diese sinnliche Verführung zwischen Buchdeckeln öffnen.
Die Autorin, die sich selbst als „autodidaktische, bequeme, ungeduldige und unorganisierte Köchin“ bezeichnet, verspricht uns dennoch glaubhaft schnelle und einfache Umsetzung der Rezepte. 100 gibt es davon, in 6 Kapitel unterteilt – darunter eines mit dem wagemutigen Titel „Schoko-Therapie“: „Bei Angstzuständen muss es schon eine ganze Tafel sein. Ein Ersatz für die Mutterbrust, würde Freud sagen. Ich weiß es nicht, ist mir auch egal – Hauptsache, es funktioniert.“ Harry-Potter-Leser(innen) wissen: Es funktioniert. Sogar gegen Dementoren. Na bitte.
Spätestens mit dem Titelblatt zum Kapitel „Schokolade für Kids“ war es dann um mich geschehen. Dort lockt nämlich eine süße Kindheitserinnerung, für die ich mich des Öfteren als Spinner bezeichnen lassen musste: das gute alte Schokobrot. Ja, einfach Schokolade und Brot. Wunderbar. Und hiermit offiziell in den Status eines Gerichts erhoben, das selbst Ernährungsexperten über sonstige Süßigkeiten stellen. Danke, Frau Deseine.
Und jetzt brauch ich sofort ein Stück Schokolade…
Trish Deseine: Verrückt nach Schokolade. 100 sinnlich-süße Verführungen. AT Verlag, Aarau 2003. Geb., 120 Farbfotos, 160 S.