Textmaker Helmuth Santler

Der Textmaker – und die Botschaft kommt an

Ausgeblutet

blutherzDas Cover wars nicht: Mir lag nämlich nur ein neutral gestaltetes, unkorrigiertes Leseexemplar vor, das mir nach zwei Jahren des Abliegens in der richtigen Sekunde in die Hände fiel. Der Einstieg ist gruselig und fesselnd, also las ich ein wenig weiter und fand durchaus Gefallen an der Geschichte. Bald wurde mir allerdings klar, dass ich auf ein Vampirbuch gestoßen war, inklusive Liebesgeschichte und Teenager! Oh graus.
Die Geschichte nahm dann aber doch einige originelle Wendungen und gebärdete sich auch nicht allzu schwülstig, also arbeitete ich mich, das PC-Arbeit-geschädigte Hirn auslüftend, weiter durch das Geschehen. Ab und an stolperte ich über Ausdrucksschwächen gröberer Art, schob dies aber zunächst auf meine „unkorrigierte“ Fassung. Irgendwann wollte ich das Ding dann nur noch zu Ende bringen, um eben selbiges in Erfahrung zu bringen… Ach hätte ich diesem Drang doch widerstehen können!
Je länger es dauert, desto grauenvoller wird die Schreibe, desto absurder und unstimmiger die Handlung, und vor allem: Pathos und Schwulst steigern sich zu einem Crescendo in Schmalz. Die durchaus vorhandenen interessanten Ansätze verpuffen samt und sonders; übrig bleibt ein missglückter Serien-Auftakt, der nichtsdestotrotz seine Fortsetzung gefunden hat. Denn obwohl Blutherz sehr durchwachsen aufgenommen wurde – ein paar Fans finden sich immer, welche sich im September des Vorjahrs über das Erscheinen von Blutjäger freuen durften.
Michael Wallner: Blutherz. cbj, München 2012. Tb., 317 S. Blutherz Audiobook
Weitere Bücher von Michael Wallner (sämtlich besser bewertet als Blutherz und mehrheitlich auf ein erwachsenes Publikum abzielend) bei amazon.

Autor: Helmuth Santler

17. Jan. 2012 um 10:46

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