Die Eier des Lebens
„The Big C“: Am besten lebt sich’s vor dem Schluss
Catherine „Cathy“ Jamison, ideal und glänzend besetzt mit Laura Linney (Das Leben des David Gale, Die Geschwister Savage, John Adams, The Mothman Prophecies), erhält zum Auftakt der Serie die niederschmetternde Diagnose: Krebs! Unbehandelbar; Prognose: 6 Monate.
Die Collegelehrerin verleugnet erst einmal alles, gesteht weder sich noch sonst jemandem ein, wie es um sie steht. Einzig die misanthropische Nachbarin, selbst schon mit einem Fuß im Grab, durchschaut die Sache. Dann aber beschließt die etwas verhuschte Lehrerin, dass jetzt endlich einmal sie an der Reihe ist. Mit dem Leben. Schließlich steht das Verfallsdatum vor der Tür …
Herrlich unsentimental, schwarzhumorig, politisch unkorrekt, makaber, direkt, drastisch und bei all dem stets glaubwürdig und lebensnah. Nicht selten zum Brüllen komisch, immer wieder aber auch tief berührend, lebt The Big C abgesehen vom starken Skript und dem sardonischen Tonfall, den Laura Linney perfekt trifft, vor allem von den schrägen Charakteren: Cathys Bruder Sean, der manisch-depressive, aus dem Müll essende Obdachlosen-Guru; die fette, schwarze Andrea, die allen über den Mund fährt und dabei total sensibel ist und von einer Karriere als Modedesignerin träumt (Gabourey Sidibe, bekannt aus Precious – Das Leben ist kostbar); Marlene, die selbst todkranke Nachbarin, mit ihrem Humor aus dem Leichenschauhaus… Prominente Gastauftritte (Idris Elba, Star der ebenso düsteren wie großartigen Brit-Crime-Serie Luther; Liam Neeson [96 Hours, Unknown Identity, Under Suspicion – Unter Verdacht, Rob Roy, Schindlers Liste]) vervollständigen den überaus positiven Gesamteindruck.
Die erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Showtime-Serie erlebte 2012 die dritte Staffel; die finale Staffel 4, ausgestrahlt im Mai 2013, bestand nur noch aus 4 Folgen.
Auf Deutsch (inkl. Originaltonspur) erhältlich: Staffel 1 Staffel 2 Staffel 3