Eibische Mystery-Action
Die Eibe, ein sagenumwobener Baum von tatsächlich unfassbarer Langlebigkeit und großer mythologischer Bedeutung (Weltenbaum Yggdrasil), spielt die eigentliche Hauptrolle in diesem Thrilleractionfutter der besseren Sorte. Von ihr nämlich stammt der Wirkstoff der Unsterblichkeit, auf den die Forscherin Eve Sinclair stößt, als sie eigentlich einem Heilmittel für Krebs auf der Spur ist. Dann zeigt sich rasch, wie gefährlich dieses Wissen ist: Die Handvoll Unsterblicher, die seit langen Jahrhunderten in seinem Besitz sind, schrecken vor absolut nichts zurück, um es nicht publik werden zu lassen. Eine Jagd auf Leben und Tod beginnt, bei der originelle Figuren die Szenerie beleben, Edinburgh eine spektakuläre Neudeutung erfährt, reichlich Action für Tempo sorgt und natürlich auch eine winzige Prise leicht erotisierter Romantik nicht fehlen darf.
Ivo Pala ist ein (drehbuch-)erfahrener Genreautor, der in seinem Handwerk versiert ist. Heraus kommt ein Stück spannender Unterhaltungslektüre auf dem Niveau einer gut gemachten TV-Serie: einen Perspektivenwechsel oder neue Welteinsichten sollte man sich nicht erwarten, aber für qualitativ mehr als solides Entertainment ist definitiv gesorgt.
Ivo Pala: Die Lazarus-Formel. Blanvalet, München 2012. Tb., 444 S., EUR 9,30
