Djinn 10: Der Palast der Lüste
Nach dem großartigen Orient-Zyklus zu Beginn (Bände 1 bis 4) folgte der zwar ungemein kraftvolle, aber leider erzählerisch weniger überzeugende Afrika-Zyklus (Bände 5 bis 9). Mit dem nun vorliegenden zehnten Band beginnt der abschließende Indien-Zyklus, und er beginnt fulminant. Politik, Macht und verfeinerte Liebeskunst standen von Anfang an im Mittelpunkt von Djinn, und an diesen Ausgangspunkt sind wir jetzt zurückgekehrt. Keine konzeptuellen Widersprüchlichkeiten mehr wie im Afrika-Zyklus, dessen animalische Rohheit sich so gar nicht mit verfeinerter Liebeskunst vereinbaren ließ. Djinn ist wieder da, wo es hingehört: In der sehr dünn besiedelten Topetage von Werken, denen es gelingt, einen raffinierten Plot vor einem ernsthaft recherchierten historischen Hintergrund aufzurollen und dabei die hocherotischen Inhalte zum integralen und bestimmenden Teil der Handlung zu machen. Selbige ist im übrigen weitestgehend eigenständig; soll heißen, Der Palast der Lüste eignet sich auch für Einsteiger in die Reihe.
Dufaux, Miralles: Djinn 10: Der Palast der Lüste. Schreiber & Leser, München 2010. Geb., 56 S.