Schulaufsatz mit Bebilderung
„Asterix erobert Rom“ als brandneu aufgelegtes Album, Meister Uderzo greift selbst zum Zeichenstift … Gerade weil neue Asterix-Abenteuer ohne den unvergleichlichen Esprit René Goscinnys nie mehr dasselbe waren, elektrisierte diese Nachricht, denn das Szenario des dritten Asterix-Zeichentrickfilms wurde 1976 erstmals eigens ersonnen, anstatt ein vorhandenes Album in die Kinos zu bringen, und zwar eben von Goscinny höchstpersönlich.
Zudem erschien anno dazumal auch eine Comicfassung parallel zum Film, die es nie zu einer deutschsprachigen Albumausgabe brachte; und so knistert es gehörig, als die „neue illustrierte und überarbeitete Fassung“ (Pressetext) endlich im Postkasten liegt. Das hätte man ganz genau lesen sollen, denn oh Graus: Es ist ein Bilderbuch, kein Comic. Und wem das noch nicht die Laune verdirbt, der hat spätestens nach dem Anlesen genug, ist das Szenario doch im Stile eines uninspirierten Schulaufsatzes „erzählt“: „Daraufhin greift Asterix lieber doch zu seiner Feldflasche und nimmt einen kräftigen Schluck. Mit beeindruckender Geschwindigkeit saust er nun zwischen den Bäumen hindurch!“
Fazit: die Finger davon lassen.
René Goscinny / Albert Uderzo: „Asterix erobert Rom“. € 8,– / 80 S. Egmont-Verlag, Berlin 2016