Einmal etwas Gutes
Wir schreiben das Jahr 1942. Der neunjährige Felix lebt seit drei Jahren in einem katholischen Waisenhaus in Polen. Seine Eltern haben ihn dort untergebracht; zur Sicherheit, bis sie ihre „Probleme“ gelöst haben. Denn die Lage für jüdische Buchhändler ist schwierig geworden; so viel hat Felix verstanden, wenn er sich auch nicht sicher ist, warum.
Dann erhält er ein „untrügliches“ Zeichen dafür, dass seine Eltern bereit für seine Rückkehr sind … richtet ein Dankgebet an „Gott, Jesus, die Jungfrau Maria, den Papst und Adolf Hitler“ und flieht. Er sieht dem Tod und dem Bösen ins Auge und erkennt, dass seine erwählten Beschützer zu nichts nütze sind. Doch sein Erzähltalent, sein Mut, sein Humor und sein Glaube an sich selbst sind stark und helfen ihm und anderen durch das Grauen einer brennenden Welt.
Morris Gleitzmans „Versuch, sich das Unvorstellbare vorzustellen“ ist eine dieser raren literarischen Perlen, die mit einfachen sprachlichen Mitteln Jung und Alt, Profi- und Jungleser gleichermaßen erreichen. Berührend, erschütternd, Augen öffnend. Perfekte Schullektüre, gerade auch im Original.
Morris Gleitzman, „Once“. € 5,86 / 160 S. Puffin, 2006; „Einmal“. € 7,20 / 192 S. Carlsen, Hamburg 2013
P.S.: In der Kurzrezension fand sich leider kein Platz mehr für den Hinweis, dass Once/Einmal den Auftakt einer Reihe bildet: Weiter ging es mit Then (2009), Now (2010), After (2012), Soon (2015) und Maybe (2017) bzw. in chronologischer Reihung von Felix’ Leben Once, Then, After, Soon, Maybe und Now. Der Abschlussband der Reihe wird den Titel Always tragen. In deutscher Übersetzung liegen neben Einmal noch Dann (2011) und Jetzt (2012) vor.
Kauftipp: Morris Gleitzman Collection 5 Books Set (Once, Then, Now, After, Soon)