Kennen statt Erschrecken
Der lange Weg zum Opa führt an den Nachbarhäusern vorbei, in denen gruselige Monster hausen. Denkt sich das Mädchen jedenfalls, späht bei jedem Haus furchtsam hinter die Fensterläden und Türen und Gucklöcher und findet ihre Angst bestätigt: Man erkennt zwar meistens nicht so genau, was sich dahinter verbirgt, aber es ist auf alle Fälle fürchterlich … Endlich beim Opa! Der nimmt sie an der Hand und gemeinsam machen sie sich auf, um die schrecklichen Nachbarn wirklich kennenzulernen. Und siehe da: Die sind ja richtig nett! Und so führt die Gruselstraße am Ende zum fröhlichen Nachbarschaftsfest.
Ein ausgesprochen kurzweiliges und hübsches Lese-, Schau- und Mitmacherlebnis, das den Kindern die Angst vor dem Unbekannten nehmen soll: Was du kennst, erschrickt dich nicht. Eine schöne Weisheit, die auch zahlreichen Erwachsenen gut anstünde. Stabiler Kartonumschlag mit Magnetverschluss, acht Gruselseiten mit bis zu sechs Klappen, die es aufzudecken gilt, auf dass sie ihre Geheimnisse preisgeben. Dank Leporello-Falz in voller Länge auslegbar: hin und zurück sind das fast zweieinhalb Meter Buch. Ab 3.
Gilles Baum, Amandine Piu, „Die Gruselstraße“. € 18,50 / 18 S. Insel-Verlag, Berlin 2023