Sprache der Natur
Ein grünes, idyllisches Tal, Flussschleifen ziehen sich hindurch, eine junge, kräftige Eiche spiegelt sich im klaren Wasser, Reh und Hirsch haben ein Stelldichein. Am Ufer spielende Kinder, ein einfaches Holzhaus entsteht. Der Mensch fügt sich ein.
Ein aufstrebendes Städtchen, das Wasser treibt die Mühle, die Eiche ist mächtig und unerschütterlich. Mensch und Natur sind im Gleichgewicht.
Eine futuristische Großstadt, blinkende Lichter, Metall, Beton, Kälte. Die Eiche stirbt. Der Mensch hat sich über die Natur hinweggesetzt und sich seiner Lebensgrundlagen beraubt.
Ein kahles Land, grau, braun und ohne Leben. Die Eiche nimmt ihren letzten Atemzug – ein Ast wird noch einmal grün, ein paar Eicheln reifen, eine fällt zu Boden.
Ein grünes, idyllisches Tal, im Hintergrund ein toter Baum. Vorne eine junge, kräftige Eiche. Zwei Kinder berühren ihren Stamm.
Wortlos, in der Bildsprache der Natur, erzählt Aaron Becker eindrücklich vom Werden und Vergehen, von den Folgen der menschlichen Überheblichkeit und Ignoranz – und gibt der Hoffnung Ausdruck, dass es immer eine nächste Chance gibt.
Aaron Becker, „Der Baum und der Fluss“. € 16,60 / 32 S. Gerstenberg, Hildesheim 2024