CHILI
CHILI
… macht glücklich, gesund und ganz schön scharf. Chili belebt und bewegt. Chili intensiviert den Geschmack. Gewusst-wie ist dabei gefragt: Der Herrscher im Kochtopf soll die Glut in uns entfachen, keinen unlöschbaren Steppenbrand. Stimmt die Balance der Zutaten, wird der Genuss das Erbe sein.
Der Autor wuchs mit ein wenig Chili auf, übertrieb es damit in Mexiko und Indien, und fand schließlich seinen Mittelweg zum Glück – auf dem er sich gerne begleiten lässt.
Kulturgeschichte, Gesundheit, Anekdoten, Sortenkunde, Verwendung, Rezepte
mandelbaums kleine gourmandisen N° 51. 60 S. / € 14,–; Wien/Berlin 2023. ISBN 978-3-99136-033-9
Erhältlich im Buchhandel, bei Amazon, direkt im Verlag, in der Chili-Werkstatt oder signiert bei mir (zzgl. Versandkosten).
Quellen: da im Buch kein Platz dafür war, sind die Quellen nur online dokumentiert. Per Mausklick hier zu finden.
Rezepte: Gerade dafür reicht wohl kein Buchplatz der Welt, zumal die kulinarisch Entdeckungsfreudigen ja auch immer wieder auf etwas Neues stoßen. Hier also einige Rezeptanregungen, die im Buch nicht zu finden sind.
Wirklich heiße Schokolade
Bei diesem dem Aztekenkakao nachempfundenen und potenziell liebreizenden Heißgetränk schlägt die Chilischärfe voll durch, besonders wenn man Wasser statt Milch verwendet; besser die Chilipulvermenge also an der unteren Grenze ansiedeln.
50 g Kakaopulver | 150 g Instant-Kakao | 45 g Vanillezucker | 50 g Kardamom gem. | 20 g Guaranasamen gem. (ersatzweise Kaffeepulver) | 10 g Muskatnuss gem. | 45 g Zimt gem. | 5 g Chilipulver | Wasser oder Milch, Schlagobers
Alle Zutaten gut vermischen. Pro Tasse zwei gehäufte Teelöffel der Mischung gut in heißem Wasser oder Milch verrühren. Nach Geschmack nachsüßen/nachschärfen (besser nicht ;-). Gut macht sich eine Schlagobershaube, weiter aufpeppen und wirkungsverstärken lässt es sich mit Spirituosen-Zugabe: Rum passt z.B. sehr gut. Die Mixtur löst sich nur zum Teil, den Satz herauszulöffeln gehört dazu.
Milde Chili-Schwammerlsoße
Auf diese geniale Möglichkeit, die Köstlichkeit Schwammerlsoße noch köstlicher zu machen, bin ich leider erst nach Redaktionsschluss gekommen. Sehr zur Nachahmung empfohlen gerade für Menschen, die mit Schärfe nichts anzufangen wissen. Entscheidend ist, über die richtigen Chilis zu verfügen: Pasilla, Ancho, Mulato sind sämtlich hocharomatische und dabei praktisch capsaicinfreie Chilis. (Wer es ein bisschen scharf möchte, ist mit Guajillo am besten beraten.)
500 g Pilze (Champignons, Eierschwammerln, …) | 1 große Zwiebel | (50 g Bauchspeck) | (Butter) | 100 ml Schlagobers | 1 Chili (Pasilla, Ancho, Mulato oder Guajillo) | Salz
Den Chili von Stängel und Plazenta/Samen befreien, grob zerkleinern und in 1/8 Liter lauwarmem Wasser für mindestens 30 min einlegen. Alle Zutaten klein schneiden. Den Speck bei niedriger Hitze in eine Pfanne mit hohem Rand geben, sodass das Fett ausläuft; Zwiebel darin anschwitzen (bzw. Butter statt Speck, wenn es vegetarisch sein soll). Pilze dazugeben und ein wenig dünsten lassen. Ab und zu umrühren. Wenn das Ganze trocken zu werden beginnt mit dem Chiliwasser aufgießen und zugedeckt noch 5 min weiterköcheln lassen. Schlagobers einrühren, kurz nachsimmern lassen und zu Knödeln (klassisch), als Pastasoße oder Beilage zu gebratenem Fleisch genießen.